Verbindungsprojekt – Piano di Magadino

Verbindungsprojekt – Piano di Magadino
Verbindungsprojekt – Piano di Magadino
Verbindungsprojekt – Piano di Magadino
Verbindungsprojekt – Piano di Magadino

Das im Jahr 2002 ausgearbeitete landwirtschaftliche Projekt zur Vernetzung von Gebieten zur Förderung der Biodiversität im Piano di Magadino war das erste grosse Projekt dieser Art auf kantonaler Ebene. Es nahm eine wichtige Vorreiterrolle ein.

Der Piano di Magadino ist ein äusserst wertvolles Gebiet, so sehr, dass sein zentraler Teil im Inventar der Moorlandschaften von besonderer Schönheit und nationaler Bedeutung (Objekt Nr. 260) aufgeführt ist. Es beherbergt einen unglaublichen Reichtum an Pflanzen- und Tierarten sowie seltenen Lebensräumen und spielt daher eine Schlüsselrolle bei der Erhaltung der biologischen Vielfalt, nicht nur auf lokaler und kantonaler, sondern auch auf nationaler und internationaler Ebene. Das Gebiet wird auch von einem Wildtierkorridor von überregionaler Bedeutung durchquert (Objekt-Nr. TI21, TI25), der jedoch derzeit weitgehend unterbrochen und damit nicht mehr funktionsfähig ist.

Tatsächlich mangelt es nicht an anthropogenen Belastungen: der Piano di Magadino ist die grösste Ebene des Kantons und spielt daher nicht nur als landwirtschaftliches Zentrum eine wichtige Rolle, sondern beherbergt auch zahlreiche andere wirtschaftliche Aktivitäten (Industrie, Einkaufszentren) und Freizeitaktivitäten sowie wichtige Verkehrswege (Strassen, Eisenbahn). Das Verbundprojekt Piano di Magadino wird von der Bauernvereinigung ASCEI (Aziende con superfici di compensazione ecologica interconnessione – Unternehmen mit vernetzten ökologischen Ausgleichsflächen) gefördert. Im Laufe der Jahre hat das Projekt von der wichtigen Unterstützung zahlreicher Partner profitiert, und seit 2018 hat die Stiftung des Parks vom Piano di Magadino die Leitung übernommen, die zur Förderung verschiedener Aktivitäten beiträgt.

Ziel des Projekts

Ziel der Vernetzungsprojekte ist es, den ökologischen Reichtum zu schützen und die biologische Vielfalt in der Landwirtschaft zu fördern, und zwar sowohl durch landwirtschaftliche Praktiken, die die natürlichen Rhythmen besser respektieren, als auch durch die Förderung ökologischer Infrastrukturen (Verbindung zwischen verschiedenen ökologischen Kompartimenten von besonderem natürlichem Interesse). Da viele Tierarten im Laufe ihres Lebens oder sogar im Laufe eines Tages unterschiedliche und oft räumlich getrennte Lebensräume benötigen, ist es notwendig, dass diese durch günstige Flächen miteinander verbunden werden. Dank dieses Projekts wird die Schaffung von Gebieten zur Förderung der Biodiversität (superfici per la promozione della biodiversità (SPB)) gefördert, die so platziert werden, dass ein funktionelles ökologisches Netz entsteht, und so bewirtschaftet werden, dass sie die einheimische Fauna und Flora begünstigen.

Massnahmen

Mosaik Mähen – Derzeit sind 40 Unternehmen beteiligt, die fast 200 Hektar SPB bewirtschaften, d.h. Gebiete mit natürlichen Merkmalen von besonderem naturalistischem Wert oder mit besonders hoher biologischer Vielfalt. Die meisten dieser Flächen befinden sich im ökologischen Netz, das die verschiedenen Biotope des Piano di Magadino verbindet, und fast 30 % werden im Mosaik gemäht. Das Mosaik Mähen ist eine Technik, bei der nur die Hälfte der Fläche gemäht wird, während die andere Hälfte intakt bleibt und somit ihre ursprüngliche Struktur mit hohem Gras und Blumen aufweist. Die beiden Hälften werden abwechselnd gemäht, so dass immer eine intakte Hälfte übrigbleibt, die der Tierwelt Nahrung und Unterschlupf bieten kann. Ausserdem ermöglicht die ungemähte Hälfte den Insekten, ihren Lebenszyklus zu vollenden, und den Blumen, durch die Freisetzung ihrer Samen an Ort und Stelle zu reifen. Bei dem Mosaik Mähen können die Landwirte den ersten Mähtermin um einige Wochen vorverlegen und so aus der früher gemähten Hälfte eine bessere Futterqualität gewinnen.

 

Anpflanzung von Hecken und Bäumen – Darüber hinaus wurden im Rahmen des Projekts 2 neue Teiche angelegt, fast 2 km Hecken gepflanzt und etwa 70 Hochstämme gepflanzt. Dank der Schaffung von Flächen zur Förderung der biologischen Vielfalt und der Einführung von flora- und faunafreundlicheren landwirtschaftlichen Praktiken konnten positive Auswirkungen auf zahlreiche Arten beobachtet werden. Die Funktionalität dieser Strukturen ist vielfältig, denn sie können von vielen Vogel-, Säugetier-, Amphibien- und Reptilienarten, die an traditionelle landwirtschaftliche Umgebungen gebunden sind, als Unterschlupf, Jagdgebiet oder Verbindungskorridor zwischen verschiedenen Lebensräumen genutzt werden. So wurde z. B. eine erhebliche Zunahme von Feldgrillen beobachtet, vor allem auf den SPB’s. Ausserdem ist der Idas-Schmetterling jetzt besser über dem gesamten Piano di Magadino verteilt, was auf eine bessere ökologische Vernetzung des Gebiets hindeutet. Hecken und Bäume dienen jedoch nicht nur der biologischen Vielfalt, sondern auch der Landwirtschaft selbst. Wenn Hecken eine ausreichende Höhe erreichen, können sie, wie Baumreihen, die Kulturen vor Wind schützen. Darüber hinaus können diese Strukturen als Zufluchtsort für Raubtiere oder Antagonisten von Arten dienen, die für die Landwirtschaft schädlich sind.

 

Mähen mit dem Mähbalken – Mit dem Ziel, vor allem Insekten und andere Kleintiere zu fördern, wird auf dem Piano di Magadino der Einsatz des Mähbalkens zum Rasenmähen gefördert. Dabei handelt es sich um eine landwirtschaftliche Maschine, die das Material nicht wie eine traditionelle Rotationsmaschine zerkleinert, sondern die Vegetation mit einem sauberen Schnitt mäht. Auf diese Weise wird die Sterblichkeit von Kleinlebewesen beim Mähen erheblich reduziert, und da der Balken einen Abstand von 10-15 cm zum Boden einhält, ist immer ein Minimum an Pflanzendecke gewährleistet, die als Unterschlupf dient. Nach dem Mähen wird das Material an Ort und Stelle belassen, bis es vollständig getrocknet ist, und erst einige Tage später geerntet. So können die Pflanzen ihre Samen an Ort und Stelle freisetzen, was die Pflanzenvielfalt auf den Wiesen fördert, während die Kleinfauna unter dem Mähgut Unterschlupf findet und erst danach die gemähte Wiese verlässt.

 

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der offiziellen Website des Interconnection-Projekts

 

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